Eigentlich wollten wir ja schon letztes Jahr zu unserem 5-jährigen Jubiläum einen Ausflug machen. Da keiner Zeit hatte was zu organisieren, haben wir es auf dieses Jahr verschoben. Nach langen Überlegungen fiel die Wahl auf Straßburg. Bärbel war bereit alles zu organisieren. So konnte es am 27. August 2016 um 8.00 Uhr losgehen. Bärbel hatte den Busverkehr Lannert engagiert und der hatte für die 16 Persönchen einen Bus mit 45 Plätzen vorgesehen. Das war natürlich eine gemütliche Sache und bot reichlich Platz für Alle. Wie immer saßen die besonders „Braven“ ganz hinten. Mit unserem Busfahrer hatten wir großes Glück, er war uns gleich sympathisch und fühlte sich in unserer Mitte so wohl (Sabine hat sich auch sehr bemüht, dass dem so ist), dass er sogar mit uns auf dem Weinfest feierte. Sabine hatte reichlich Sekt besorgt (gesponsert von unserem Manni), Michael und Mario hatten noch andere Spirituosen im Angebot. Verdursten musste keiner. Auch für den Hunger war gesorgt. Eine erste Pause wurde in Baden-Baden gemacht, da wurde Kaffee und Sekt serviert und die leckeren Brötchen, die sich im Vorfeld jeder individuell zusammenstellen konnte. Von Anfang an war eine supergute Stimmung, das lag zum einen an den Getränken, zum anderen an dem strahlend blauen Himmel.

In Straßburg angekommen, wartete schon das offene Sightseeingboot auf uns. Wir freuten uns bei den hohen Temperaturen auf ein frisches Windchen. Leider fuhr das Bötchen so langsam, dass wir genügend Zeit hatten, im eigenen Saft zu garen. Aber man bekam einen wunderbaren Blick auf die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Nach der Bootstour erwartete uns an einem öffentlichen Platz die Fischerkapelle (hatte ich extra bestellt) mit ihrem Repertoire an elsässischen Liedern. Danach hatten wir erst mal alle Durst. Mario kannte sich ein bisschen aus und hat uns zu einem lauschigen Lokal direkt am Wasser geführt. Während die einen die heimischen kulinarischen Spezialitäten probiert haben, war den anderen mehr nach den alkoholischen Spezialitäten. Bis 15 Uhr setzen wir unsere Besichtigungstour per pedes fort. Karin wollte sich der heimischen Kultur anpassen und kaufte sich erst einmal einen schicken Hut. Als „Grande Dame“ passte sie dann natürlich perfekt nach Frankreich. Auf den Märkten gibt es so leckere Sachen, da war die Versuchung groß etwas zu kaufen.

Aber nach einer Weile wurde es uns so heiß, dass wir froh waren wieder in den Bus zu können. Eine kurzweile Fahrt führte uns durch traumhafte Landschaften zu unserem Hotel „Husseren les Chateaux“ im gleichnamigen Ort. Das Hotel befand sich am Berg mitten im Grünen. Es hat eine wunderbare Lage und bietet sich auch zum Wandern an. Nachdem wir unsere schönen Zimmer mit großer Terrasse bezogen hatten, traf sich die Mehrzahl im Schwimmbad. Alle hatten eine Abkühlung nötig. Manche von der Hitze und manche sonst so. Wie früher wurden die Mädels auf die Schultern gesetzt (was nicht jedem so leicht fiel) und dann begann die Wasserschlacht. Auch Wettschwimmen wurden veranstaltet und man konnte feststellen, dass es bei unserem Jahrgang sehr gute Schwimmer gibt. Auf jeden Fall hatten alle einen Heidenspaß und eine tolle Erfrischung. Später traf man sich auf der Terrasse zum Abendessen. Es war schon leicht abgekühlt und so konnte man wunderbar draußen sitzen. Fast allen hat das Drei-Gang-Menü sehr gut geschmeckt. Bärbel erhielt für die Organisation als Dank einen tollen Gutschein von einem Lokal am Marktplatz und hat sich sehr darüber gefreut.

So gut gestärkt fuhr uns der Bus runter zum Weinfest ins romantische Eguisheim. Wir fühlten uns sofort wohl, eine wunderbar beleuchtete Altstadt, voller feierlustiger Menschen, überall leckere Weine oder Sekt, an allen Ecken Musik, wie auf der Weinheimer Kerwe. Also faschd wie dehom. Die ganze Truppe war bester Stimmung und feierte ausgelassen bis zum Schluss. Wir waren zwar altersmäßig bei den Älteren. Anscheinend gehen Leute in unserem Alter in Frankreich am Abend nicht mehr aus. Aber das hat unserer Stimmung nicht geschadet. Mit dem erstklassigen Wein, der hier ausgeschenkt wurde und der abwechslungsreichen Musik kam niemals Langeweile auf. Zwischendurch mussten wir mal auf die Krankenstation, da einer von uns gestürzt war. Am nächsten Tag fragte er, warum er einen Verband hat? Aber die meisten von uns konnten sich an den schönen Abend sehr gut erinnern und hatten keinen Blackout. Da Taxen schwer zu bekommen waren, holte uns unser Hotelbesitzer mit seinem Privatwagen in Etappen ab. Das fanden wir wirklich klasse.

Erstaunlicherweise waren die, mit den meisten Promille morgens um 8 Uhr schon wieder im Hallenbad. Aber man musste einen Blick drauf haben, dass keiner absäuft. Auf der Hotelterrasse war schon gedeckt und der Morgen begann mit einem sehr leckeren Frühstücksbüfett mit sehr guter Auswahl. Das haben wir ausgiebig genossen um dann später die Rückreise mit Umweg über Colmar anzutreten. Es war wieder ordentlich heiß und verlangte uns alles ab. Zum Sekttrinken war es zu warm und der war auch nicht mehr eisgekühlt und schmeckte nicht mehr so gut.

Auch Colmar ist ein wunderbares Städtchen mit schönen Fachwerkhäusern, schönen Geschäften und einem kleinen Flüsschen, auf dem man mit romantischen Kähnen fahren kann. Leider war keiner mehr frei und so ging es per pedes durch die Stadt. In der kleinen Markthalle konnten wir uns mit französischen Leckereien stärken und (natürlich von mir organisiert) elsässisches Fischerbier trinken. Weiter ging der Rundgang bei Megahitze. Irgendwann teilte sich die Gruppe. Ein Teil wollte so schnell wie möglich zum Bus. Die anderen tranken noch einen Eiscafé. Auf der Busfahrt nach Hause zeigte uns Manfred sein Talent als feinfühliger Fußmasseur. Mit der Handcreme von Bärbel hat er mehreren Damen die geschundenen Füße massiert und sogar ein paar seiner Socken zur Verfügung gestellt. Wir haben ihm geraten eine eigene Praxis aufzumachen, bei der wir dann Stammkundinnen werden.

Angekommen in Weinheim, waren alle vom Ausflug begeistert gewesen und haben bedauert, dass er schon zu Ende ist. Es wurde aber beschlossen, so etwas zu wiederholen. Unser Busfahrer will uns Angebote machen, da er uns gerne wieder fahren will. Wir hatten einfach Glück, Wetter toll, Hotel schön, Gegend schön, Busfahrer nett, Bus bequem, Essen gut, Getränke gut, alle gut gelaunt, besser geht nicht!!!

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